Eine Woche lang Einblick in das Berufsleben

Die Wissenswerkstatt in Diepholz bietet Schulen eine neue Form der Berufsorientierung für technische Berufe

Von Roland Kühn

Diepholz/Damme. Die „Diepholzer Wissenswerkstatt“, außerschulischer Lernort für Handwerk und Technik, bietet laut einer Mitteilung nun auch eine „Technische Berufsorientierungswoche“ an. Die achten Klassen der Oberschule Wagenfeld nahmen als erste an diesem neuen Angebot teil. Dabei stellte sich auch die Grimme Landmaschinenfabrik aus Damme den teilnehmenden Schülern vor. Grimme hat derzeit 130 Auszubildende in 18 Ausbildungsberufen.

Als einen „vollen Erfolg“ bezeichnete Johannes Rechtien für die Firma Grimme die Berufsorientierungswoche. Rechtien, der auch Beirat im Vorstand des Trägervereins Wissenswerkstatt Metropolregion Nordwest ist, meinte: „Der Zusammenschluss von Inhalten aus den Unternehmen, den handwerklichen Tätigkeiten und der Berufsberatung ist für die jungen Leute ein tolles Konzept. Gerade in der aktuellen Zeit sind wir bei Grimme begeistert davon, über diese neue Begegnungsform endlich wieder mit jungen Leuten kooperieren zu können.“

Im Rahmen der Berufsorientierungswoche in Diepholz war jede achte Klasse jeweils fünf Tage in der Wissenswerkstatt, um technische Berufe kennenzulernen und hier auch auszuprobieren. Einblicke gab es in die Holzbearbeitung, Elektrotechnik, Robotik und Solartechnik. Die Workshops in der Wissenswerkstatt rundeten Betriebserkundungen ab. Auch eine Beratung durch die Agentur für Arbeit gehört zum Programm, musste aber coronabedingt entfallen.

„Die Verknüpfung von handwerklichen Erfahrungen, dem Kennenlernen von Betrieben und einer fachkundigen Beratung machen das Angebot einzigartig“, sagt Peter Schneekönig, Fachleiter für Berufsorientierung der Oberschule Wagenfeld. Neben den Angeboten bei Grimme konnten sich die Achtklässler auch über die Ausbildungen bei weiteren regionalen Unternehmen informieren – unter anderem bei Vensys Elektrotechnik (Diepholz) oder Dünnemann (Wagenfeld).

Angesichts der positiven Rückmeldungen aus Schule und Betrieben erklärte Dr. Heike Pabst, Leiterin der Wissenswerkstatt, dass die Zusammenarbeit mit der Oberschule langfristig fortgesetzt werden soll. Dazu wurde eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Auch andere Schulen können gemeinsam mit der Wissenswerkstatt eine „Technische Berufsorientierungswoche“ starten. „Denn das neue Format soll junge Menschen am Übergang von der Schule zum Beruf bei der Berufsfindung unterstützen und für technische Berufe begeistern“, so Pabst.

Gefördert wird die „Technische Berufsorientierungswoche“ mit Mitteln des EU-Sozialfonds. Zu den Gründungsmitgliedern des Werkstattvereins zählt neben der ZF Friedrichshafen AG, der Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup-Stiftung und der Kreishandwerkerschaft Diepholz/Nienburg mit der Big Dutchman AG auch ein Unternehmen aus dem Kreis Vechta. Mitglieder und Förderer sichern die Finanzierung des Vereins. Big Dutchman übernimmt laut Info im Internetauftritt sogar die Busfahrtkosten von Schulklassen aus dem Kreis Vechta.

 

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