Tüfteln nach der Schule

Projekt "Erlebnis Technik" der Wissenswerkstatt erfolgreich

Diepholz. Nach der Schule in die Werkstatt: Rund zehn Kinder treffen sch im Zweiwochenrhytmus jeweils dienstags und donnerstags von 15:45 Uhr bis 18 Uhr in der Metallwerkstatt des Bildungszentrums Dr.Jürgen Ulderup (BBZ) in Diepholz. Dann schwingen sie Schraubendreher, Säge und Bohrmaschine. Die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Unter fachkundiger Anleitung bauen sie in drei parallel laufenden Kursen der Wissenswerkstatt zum Beispiel elektrogetriebene Rennautos oder kleine Dampfmaschinen. "Dabei geht es nicht darum, Teile eines Bausatzes zusammenzusetzen, sondern diese auch selbst herzustellen", erläutert Holger Seifert, der die Kurse gemeinsam mit Stefan Eilers leitet.

Die Metallwerkstatt ist dazu bestens ausgestattet. Die Berufsschule stellt die Räume und Maschinen zur Verfügung, die Wissenswerkstatt das Personal und das Marerial.

"Die Schüler bekommen Einblicke in die Bereiche Metallbearbeitung sowie Elektrotechnik und lernen verschiedene Arbeitsweisen und Fertigkeiten kennen", so Dr. Heike Pabst, Leiterin der Wissenswerkstatt: "Sie setzten sich ganz praktisch mit technischen Fragen auseinander."

Im Anfängerkurs befassen sich die Kinder mit der Konstruktion eines Rennwagens, im zweiten Jahr dürfen sie sich dann aussuchen, was sie erstellen möchten. Und da hat jeder seine eigenen Ideen: Einer versuchte sich an einer Musikbox, andere Kinder werkeln an einer Dampfmaschine, einem Heißluft- oder Sterlingmotor.

Die meisten Kinder nehmen rund drei Jahre lang an den Kursen teil. Sie kommen aus der gesamten Region.

"Wir lassen den Kindern alle Freiheiten", berichtet Seifert. Die Motivation der Teilnehmer sei hoch. Die Begeisterung, wenn ihre Werkstücke die "Jungfernfahrt" bestanden haben, ebenso.

"Wir füllen die Lücke zwischen Vaters Garage und der Berfusausbildung", erklärt Stefan Eilers. Die Faszination am technischen Gesatlten solle während der Schulzeit nicht abreißen, so das Ziel. Und das gelingt ganz gut. Nicht zuletzt deswegen, weil individuell auf die Wünsche der Teilnehmer eingegangen wird. "Wir haben auch schon Fahrräder und Mofas repariert", berichtet der Kursleiter. Manche Kinder seien schon sieben Jahre dabei und hätten immer wieder neue Ideen.

Das Projekt "Erlebnis Technik" wurde 2008 von Dr. Jüger und Irmgard Ulderup- Stiftung ins Leben gerufen, um junge Mensche für die Welt der Technik zu begeistern. Seit 2016 wird es von der Wissenswerkstatt weitergeführt. "Es ist eine gute Ergänzung zu unseren Halbtagskursen in der Wissenswerkstatt", sagt Dr. Heike Pabst. Wer hier seine Lust an Technik entdeckt habe und auf den Geschmack gekommen sei, könne bei "Erlebnis Technik" weitermachen.

Zum Abschluss eines jeden mehrmonatigem Kurses dürfen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur ihre selbsterstellten Werkstücke mit nach Hause nehmen, sonder werden auch noch mit einer Urkunde belohnt. Wenn das kein Anreiz ist.

 

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