Kinder und Jugendliche erproben technisches Geschick

 Wissenswerkstatt in Diepholz mittlerweile fest etabliert

DIEPHOLZ - Pünktlich zu Beginn der Veranstaltungen haben alle Kinder ihre Plätze eingenommen. Die selbstgebauten Roboter stehen auf dem Tisch, daneben ein eigener Laptop pro Person. Bei der Kursreihe „Faszinierende Technik - Robotik“ können die Kinder und Jugendlichen in die Welt der Roboter eintauchen und diese einmal ganz genau kennenlernen.

Insgesamt gibt es drei aufeinander folgende Veranstaltungen. Jeweils für zwei ein halb Stunden finden sich die Kinder in den Räumlichkeiten der Wissenswerkstatt ein. Kursleiter Dirk Lahrmann führt sie durch das Programm. Beim letzten Mal haben die sechs Kinder, welche sich dieses Mal für den Kurs angemeldet haben, einen eigenen Roboter gebaut, einen „Lego Mindstorm EV3.“ „Das geht meistens sehr schnell. Das Lego-Bausystem ist für die meisten Kinder kein Problem“, verrät Heike Pabst, Leiterin der Wissenswerkstatt. Im nächsten  Abschnitt werden die Teilnehmer mit der Programmiersprache vertraut gemacht. Schritt für Schritt werden die notwendigen Befehle per Laptop  eingespeichert. Bei dem zweiten Kurstermin geht es dann darum, die einprogrammierten Befehle auch in die Tat umzusetzen. „Heute soll ein ganz  bestimmter Ablauf programmiert werden“, richtet Lahrmann das Wort an die Teilnehmer. Der Roboter soll nicht nur fahren, sondern sich auch drehen  können. „Ihr könnt auch einige Tiergeräusche mit einbinden“, verrät er. Als die Kinder dann die ersten Geräusche auf dem Monitor anklicken, herrscht ein Raunen und Kichern in der Runde. „Das kriegen wir hin“, sagt einer der Kursteilnehmer. Während einige sich konzentriert an die Arbeit machen und schon nach einigen Minuten ihren fertig programmierten Roboter austesten, gibt es an anderer Stelle einige Schwierigkeiten. In solchen Momenten steht Lahrmann mit Rat und Tat zur Seite – bis auch der letzte Versuch glückt und der Roboter erfolgreich seine Runden dreht.

Die Diepholzer  „Wissenswerkstatt“ in der Bahnhofstraße wurde auf Initiative des Automobilzulieferers ZF Friedrichshafen eingerichtet. Die beiden Kursleiter Pabst und Lahrmann erarbeiteten ein Konzept und ein Programm, welches sich an den vorhandenen Standorten der Wissenswerkstätten in Saarbrücken, Schweinfurt, Passau und Friedrichshafen orientiert. Förderer ist der gemeinnützige Verein „Wissenswerkstatt Metropolregion Nordwest“. Auf 370 Quadratmetern Fläche wurden Werkstätten und Räume geschaffen, in denen verschiedene Angebote und Kurse in den Bereichen Metall- und  Holzbearbeitung, Elektrotechnik und Robotik angeboten werden können. „Uns geht es darum, die Kinder und Jugendlichen frühzeitig für die  Schwerpunkte Naturwissenschaften und Technik zu begeistern“, betont Pabst. Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 18 Jahren sollen hier Technik erleben und auch begreifen können. Es wird gesägt, gebohrt, gehämmert und auch programmiert.

Während in den Morgenstunden Angebote für Schulklassen angeboten werden, finden nachmittags freie Workshops für Kinder und Jugendliche statt. Das jeweilige Angebot kann online ausgewählt werden. „Ich freue mich sehr darüber, dass wir uns innerhalb nur eines Jahres so gut an dem neuen Standort etabliert haben“, so Pabst. Mittlerweile gibt es rund 500 bis 700 Teilnehmer pro Monat, welche ein Angebot der Wissenswerkstatt belegen. Laut Pabst sind die Kurse „Mit Strom wird’s spannend – Motorisierte Putzmaus“ und „KreativWerkstatt Metall – Basteln mit dem Lötkolben“ bei den Kursteilnehmern mittlerweile „ein absoluter Dauerbrenner.“ „Vor allem die Putzmaus hat es unseren jungen Teilnehmern angetan“, schmunzelt die Leiterin. Von 10.000 Teilnehmern haben 2777 eine Putzmaus gebaut. Hierbei sollen die handwerklichen Grundfertigkeiten im Umgang mit Strom eingesetzt werden. Auch das Löten der Putzmäuse  übernehmen die Kinder selbst. „Natürlich unter unserer Anleitung“, wirft sie ein. Das selbstgebaute und mit Verzierungen beklebte Produkt kann im Anschluss dann auch von den Kindern und Jugendlichen mit nach Hause genommen und stolz den Eltern präsentiert werden.

 

Zum Presseartikel.