Wenn die „Putzmaus“
in den Unterricht einzieht

Grundschule Sankt Hülfe-Heede: Im Ganztagsangebot in die Wissenswerkstatt

DIEPHOLZ  - Was für viele Schulen als besonderes Highlight im Jahresplan vorkommt und eine weite Anreise, sowie einen besonderen Zeitrahmen  erfordert, wird jetzt im Rahmen der Ganztagsschule regelmäßig einmal in der Woche durchgeführt. Dafür haben die Mitarbeiter der Wissenswerkstatt
ihre Kursstruktur so umgestellt, dass es in das Zeitfester der Ganztagschule passt.

Sabine Wilker berichtet von den ersten besuchen in der Wissenwerkstatt:


„Mit Strom wird’s spannend hieß unser erstes Thema. Erstaunen erfüllte die Gesichter der Kinder, als sie die vielen Werkzeuge und Geräte in der
Elektrowerkstatt das erste Mal zu Gesicht bekamen. Die aufgestellten Musterstücke vom Heißen Draht über Putzmaus bis Hubschrauber mit Propellerantrieb luden zum Ausprobieren ein.
Doch erst mussten wir dem Strom auf die Spur gehen. Dafür erhielten jeweils zwei bis drei Kinder eine Kurskiste mit einer Batterie, mehreren kleinen Leuchten und einigen Kabeln. Schnell fanden sie heraus, wie ein Stromkreis funktioniert. Außerdem hatten verschiedene Gruppen eine Parallelschaltung
und eine Reihenschaltung erstellt. Die Reihenschaltung kennen viele von der Tannenbaumbeleuchtung. Wenn man eine Birne herausdreht, gehen alle Lichter aus. Außerdem haben die Kinder entdeckt, dass das Licht dunkler wurde, je mehr Lampen man hintereinander schaltet.


Und nun ging es an das Erstellen der Putzmaus. Es stellte sich die Frage: Warum bewegt sich die Putzmaus eigentlich? Bei genauem Untersuchen entdeckten die Kinder, dass sie vibriert.
Also wurde überlegt bei welchen Gegenständen Vibration genutzt wird. Ja natürlich, die Waschmaschine! Der Kursleiter Dirk zeigte, wie der kleine Motor, den jedes Kind in seiner Kurskiste hatte, in Vibration versetzt wurde. Mit Hilfe einer Lüsterklemme, die später zur Befestigung des Schwanzes dienen
sollte, rüttelte der kleine Motor deutlich.
Jetzt ging es an die Arbeit. An der Wand wurden alle Arbeitsschritte nacheinander mit dem Beamer gezeigt. Für das Einzeichnen der richtigen Bohrpunkte gab es ein besonderes Lineal aus Metall. Das hatte keine 0. Darum konnte es direkt an das Ende der Bürste angelegt werden. Nachdem die entsprechenden Punkt eingezeichnet waren, wurde gebohrt, natürlich mit Schutzbrille. Damit sieht man total cool aus. Danach ging es ans Schrauben.
Um Batteriefach und Motor anzubringen, musste Kraft und Geschick eingesetzt werden.

Doch nun war unser erster Besuch in der Wissenswerkstatt schon zu Ende. Das Löten der Kabel und das Verzieren mussten wir auf die nächste Woche verschieben. Die Begeisterung konnte man den Kindern an den Augen ablesen. Voller Erwartung fuhren wir nach Hause und alle berichteten Eltern
und Mitschülern.
Den Mitarbeitern der Wissenswerkstatt ist es gelungen naturwissenschaftliche Phänomene, kindgerecht zu vermitteln und dabei den Forscherdrang
der Kinder zu wecken. Den Grundschülern wird die Möglichkeit eröffnet, ein halbes Schuljahr die Wissenswerkstatt zu besuchen, sodass Vertiefungen in
der Handhabung der Maschinen und Werkzeuge erreicht werden. Durch den verantwortungsvollen Umgang mit echten Geräten wird das Selbstvertrauen der Kinder in die eigenen Kräfte gestärkt. Das sind Erfahrungen, die die Kinder in ein neues Denken versetzen. Überall im Alltag können wir uns fragen: Wir funktioniert das eigentlich?

 

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