Forschen und entdecken

Klasse 4a auf Erkundungstour

Seckenhausen. Die Klasse 4a fährt auf Erkundungstour in die Diepholzer Wissenswerkstatt. Dort bauen die Schüler einen Stromkreis mit Ventilator sowie einen Kerzendampfer. Ihre Schule ist Partnerschule der Wissenswerkstatt und fährt gerne dorthin, obwohl die Fahrt von Seckenhauen nach Diepholz fast eine Stunde dauert. Aber auch die Fahrt dorthin ist schon aufregend, berichten die Schüler.

Die Wissenswerkstatt ist in den Räumen der alten Lübkemannschule in der Bahnhofstraße untergebracht und es gibt mehrere gut ausgestattete Räume: eine große Werkstatt für Holzbearbeitung und Räume für Elektrotechnik und Robotik.

Die Schüler werden bei ihrem Besuch in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe baut einen Ventilator, die andere einen Kerzendampfer. „Uns hat das sehr viel Spaß gemacht, weil wir an Maschinen durften, an die wir zu Hause nicht unbedingt ran dürfen!“, erzählen die Grundschüler später aufgeregt. Dirk Lahmann, der Werkstattleiter, und seine Mitarbeiterin geben sich sehr viel Mühe mit den Kindern, und helfen ihnen bei Schwierigkeiten und erklären alles gut. „Wenn wir etwas nicht verstanden haben, wurde es auch noch einmal erklärt, bis wir es verstanden hatten“, erzählte ein Schüler. So unterstützen sie die Kinder auch an den großen Maschinen und Geräten und passen auf, denn solche Maschinen könnten durchaus gefährlich werden.

Zurück im Bus tauschen sich die einzelnen Gruppen dann untereinander aus. Die andere Gruppe aus der Grundschule Seckenhausen hat selbst gebaute Kerzendampfer in der Hand, kleine Boote mit einem Teelicht, das durch Wasserrückstoß angetrieben wird.

 

Tüfteln, Basteln, Selbermachen

Viertklässler lernen in der Wissenswerkstatt in Diepholz: Technik macht Spaß!

Heike Pabst ist Naturwissenschaftlerin und leitet die Wissenswerkstatt in Diepholz. Dort können Kinder und Jugendliche die Welt der Naturwissenschaften und Technik eigenhändig entdecken.

Warum wurde die Wissenswerktstatt gegründet?

Heike Pabst: Die erste Wissenswerktstatt wurde auf Initiative der ZF Friedrichshafen gegründet. Das ist eines der größten Zuliefererunternehmen für Autoteile der Welt. Das Unternehmen war unzufrieden, weil es immer weniger Bewerberinnen und Bewerber für technische Berufe gefunden hat. Die Verantwortlichen haben sich gefragt, woran das liegt: Vielleicht wissen Mädchen und Jungen nicht mehr, was technische Berufe überhaupt sind und dass sie Spaß machen? Da haben sie in Friedrichshafen die erste Wissenswerkstatt gegründet und festgestellt: Alle Kinder wollen in die Wissenswerkstatt! Daraufhin sind an allen Hauptstandorten der Firma Wissenswerkstätten gegründet worden. Es gibt in ganz Deutschland mittlerweile fünf Wissenswerkstätten. Die Wissenswerkstatt in Diepholz wurde im März 2015 von Vertretern der Wirtschaft und der öffentlichen Hand gegründet.

Warum haben Sie diesen Job?

Es gab in mehreren Zeitungen eine Ausschreibung im Februar letzten Jahres, und darauf habe ich mich beworben. Ich habe vorher schon im Projekt "Haus der kleinen Forscher" mit Kindern und Pädagogen gearbeitet. Ich finde, es ist eine spannende Aufgabe, jetzt an einem festen Standort, Kinder und Jugendliche die Welt der Technik und der Naturwissenschaften hautnah entdecken zu lassen.

Unser Besuch der Wissenswerkstatt war kostenlos. Wer hat die Ausstattung der Wissenswerkstatt und unseren Ausflug dorthin bezahlt?

Das haben Sponsoren bezahlt. Es gibt mittlerweile zehn unterschiedliche Einrichtungen, Firmen und öffentliche Hand, die gesagt haben: „Das ist eine tolle Idee, da wollen wir Geld dazugeben.“ Die haben sich verpflichtet für mindestens fünf Jahre, viele sogar für zehn Jahre, jährlich einen Betrag zu spenden.

Warum bezahlen die für uns alles?

Damit ihr die Gelegenheit habt, zu entdecken, dass Technik Spaß macht. Hier kannst du selber bauen und ausprobieren, hämmern, bohren, schrauben oder löten. Vielleicht stellst du hier fest, dass du das gut kannst, und hast später dann auch Lust, einen technischen Beruf zu ergreifen.

Wie viele Besucher hat die Wissenswerkstatt?

Wir haben im Sommer 2015 die ersten Kurse angeboten. Bisher haben wir ungefähr 1500 Besucher gehabt, das heißt wir haben im Monat ungefähr 400 Besucher.

Wer kann die Wissenswerkstatt besuchen?

Im Vormittagsbereich sind das Schulklassen, überwiegend aus Grundschulen. Man muss mindestens acht Jahre alt sein, um auch mit den Maschinen gut arbeiten zu können. Es kommen noch nicht so viele aus den weiterführenden Schulen. Das Programm wird jetzt erweitert, damit auch Jugendliche hier Spaß haben. Im Nachmittagsbereich und in den Ferien können alle Kinder und Jugendlichen kommen, die Lust dazu haben, und mindestens acht Jahre alt sind. Dazu muss man sich nur auf der Internetseite der Werkstatt www.wiwe-nw.de anmelden.

 

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